Jeder dritte Deutsche hat regelmäßig Rückenschmerzen. Jedes zweite Schmerzgefühl betrifft den Rücken. Mit seinen 24 Wirbelkörpern, 23 Bandscheiben, kleinen Wirbelgelenken und unzähligen Muskeln und Bändern ist die Wirbelsäule ein sehr komplexes Gebilde. Sie schützt das Rückenmark, weist aber auch eine hohe Flexibilität und Beweglichkeit auf. Es gibt unterschiedliche Ursachen für Rückenbeschwerden: Angefangen von einer muskulären Verspannung (Hexenschuss) über den Bandscheibenvorfall, mit und ohne Nervenausfällen, bis hin zum Wirbelkörperbruch.
Bei akuten und chronischen Rückenbeschwerden bieten wir unseren Patienten ein multimodales Konzept in der Behandlung an. Dies umfasst zunächst einmal die adäquate Schmerztherapie mit flankierenden physiotherapeutischen Anwendungen, um die Muskulatur zu entspannen und gleichzeitig zu kräftigen. Je nachdem kann durch eine spezielle, gezielte lokale Infiltration der Triggerpunkte eine spontane Besserung erreicht werden. Hier fließt auch die Infiltration und Injektion mit körpereigenen hochkonzentrierten Stoffen (autologes conditioniertes Plasma) mit ein. Durch die Injektion mit hochkonzentrierten Eigenblutbestandteilen (Wachstumsfaktoren) können erstaunlich gute Ergebnisse erreicht werden. Hierbei wird Ihr Blut mittels einer speziellen patentierten Doppelspritze (geschlossenes steriles System) und einem speziellen Verfahren in seine Bestandteile aufgetrennt. Das autologe conditionierte Plasma (ACP) enthält spezielle Stoffe wie Wachstumsfaktoren, die zu einem Abklingen der Beschwerden beitragen. In unserer speziellen Sprechstunde besprechen wir Ihre individuelle Situation und die Erfolgsaussichten.
Der Wirbelkörperbruch:
Ob infolge eines schweren Unfalles oder eines Bagatelltraumas bei Osteoporose, ein Wirbelkörperbruch gefährdet die Statik der Wirbelsäule, verursacht Schmerzen und kann zur Gefahr für das angrenzende Rückenmark werden. Nach der umfassenden klinischen Untersuchung der Wirbelsäule als auch der Nervenfunktion, wird durch ein Röntgenbild bzw. eine Computertomographie das Ausmaß bestimmt. Abhängig von der Bruchform kann eine konservative Therapie mit einem Korsett und adäquater Schmerzmedikation erfolgen. Unter flankierender krankengymnastischer Anleitung erfolgt eine Rückenschulung.
Die operative Therapie:
Bei starken Beschwerden, zunehmender Höhenminderung oder komplexen Verletzungen führen wir die operative Stabilisierung durch. Hierbei wird über ein spezielles Gestänge (Fixateur intern) eine Schienung der Wirbelsäule vorgenommen. Hierdurch kann eine frühzeitige Mobilisation unter Vollbelastung mit deutlicher Schmerzreduktion erfolgen.
Die Kyphoplastie:
Bei osteoporotischen Wirbelkörperbrüchen bietet sich ein minimalinvasives Verfahren zur Wiederherstellung der Höhe und Form sowie zur Stabilisierung an. Über 2 kleine Inzisionen wird der Wirbelkörper mit einem speziell minimalinvasiv gesetzten Ballon aufgerichtet und mit einem besonderen Füllmaterial (Knochenzement) aufgefüllt. Bereits nach der Operation sind die Beschwerden reduziert und der Wirbelkörper durch das ausgehärtete Füllmaterial stabilisiert.
In unserer Spezialsprechstunde als auch über unsere Notaufnahme stehen Ihnen Chefarzt Dr. med. M. Blanke und sein Team zur Verfügung.