Geburtshilfe für Schwangere mit Coronavirus im Leopoldina
von GEOMED Klinik
Für schwangere Frauen gibt es durch das Coronavirus keine erhöhte Gefahr. Sollte sich eine Frau aber angesteckt haben, wird die Entbindung im Leopoldina-Krankenhaus zentriert.
"Schwangerschaften sind nicht gefährlich", diese Aussage der Mediziner ist für werdende Mütter besonders wichtig. Nach Angaben des Berufsverbandes der Frauenärzte gibt es derzeit keine Hinweise darauf, dass das Coronavirus für werdende Mütter gefährlicher ist als für den Rest der Bevölkerung.
Grundsätzlich gilt: Trotz Corona-Pandemie muss keine werdende Mutter in Unterfranken Angst um einen Platz im Kreißsaal haben. Geburten werden ganz normal betreut, heißt es aus den großen Kliniken der Region unisono. In einer gemeinsamen Pressemitteilung der Krankenhäuser im Landkreis Schweinfurt sowie der Haßberge-Klinik, erklärt Leopoldina-Pressesprecher Veit-Maria Oertel, dass die Kliniken sich darauf geeinigt haben, dass in den nächsten Wochen Schwangere, die mit dem Coronavirus infiziert sind oder bei denen ein Verdacht auf eine Infektion besteht, ihre Babys zentral im Leopoldina-Krankenhaus entbinden.
Vor dem Hintergrund weiter steigender Patientenzahlen mit einer Coronavirus-Infektion zentrieren die Krankenhäuser aus Stadt und Landkreis Schweinfurt und dem Landkreis Haßberge die Geburtshilfe fur werdende Mutter im Leo. "Diese Entscheidung dient vor allem dazu, die kleineren Krankenhäuser in der aktuellen Sondersituation zu entlasten und Ressourcen in der Behandlung Covid-Infizierter zu schaffen", schreibt Oertel. Er betont: "Die beiden Geburtshilfen im Krankenhaus St. Josef und in Haßfurt stehen selbstverständlich fur alle werdenden Mutter ohne einschlägige Symptome zur Entbindung zur Verfugung."
Wir sind im Leopoldina mit ausreichend Personal in der Geburtshilfe ausgestattet. Geburten können ganz normal stattfinden“
Professor Dr. Michael Weigel, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe im Leopoldina-Krankenhaus.
Im Leopoldina-Krankenhaus Schweinfurt, das als Schwerpunktkrankenhaus fur die Region Main-Rhön uber die größten Kapazitäten in der Geburtshilfe verfugt, sei derzeit bereits ein gesonderter Kreißsaal fur die Entbindung infizierter Schwangerer vorbereitet. „Wir werden nach der gemeinsamen Entscheidung die entsprechenden Kapazitäten fur infizierte Schwangere im Leopoldina weiter erweitern und einen eigenen Trakt fur deren Entbindungen schaffen. Diese sinnvolle Bundelung von Ressourcen ist zum jetzigen Zeitpunkt absolut sinnvoll und zeigt, dass die Kooperation und Zusammenarbeit zwischen den Kliniken hervorragend funktioniert“, wird Professor Dr. Michael Weigel, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe im Leopoldina-Krankenhaus, zitiert.
Wichtig ist dem Chefarzt, den werdenden Muttern die Unsicherheit zu nehmen. Es gebe derzeit keine Hinweise darauf, dass fur Schwangere durch das Coronavirus besondere Risiken bestünden. Auch erhöhte Komplikationen bei der Geburt oder eine Infektion des Kindes seien nicht zu erwarten, heißt es in der Pressemitteilung. „Wir sind im Leopoldina mit ausreichend Personal in der Geburtshilfe ausgestattet. Es wurden keine Mitarbeiter in andere Bereiche versetzt. Geburten können ganz normal stattfinden“, erklärt Weigel. Fur gesunde Schwangere ändere sich an der Behandlung und Entbindung nichts.
Sofern Schwangere infiziert sind bzw. der Verdacht besteht, bittet Weigel darum, das Team der Geburtshilfe im Leopoldina-Krankenhaus vorab telefonisch zu informieren. Diese Schwangeren würden von der Hebamme am Eingang mit einem Mund-Nase-Schutz versorgt, in den speziellen Kreissaal begleitet und dort betreut. Hierbei gelten die grundsätzlich festgelegten Hygieneregeln und Regeln zur persönlichen Schutzausrustung fur die betreuenden Mitarbeiter. Auch fur eine potentielle „Kaiserschnittgeburt“ sei im Leopoldina-Krankenhaus vorgesorgt. Ein eigener OP, der fur diesen Zweck reserviert ist, stehe direkt im Kreißsaal zur Verfugung.
Auch werdende Mutter, die stillen wollen, beruhigt Weigel: Es gebe keine Hinweise, dass das Virus mit der Muttermilch ubertragbar sei. Auch Mutter, die mit dem Virus infiziert seien, können stillen. Weigel empfiehlt die allgemeine Händehygiene einzuhalten und einen Mund-Nasenschutz bei Kontakt zum Säugling zu tragen.
Aktuelle Empfehlungen: Symptome des Coronavirus sind Fieber, Muskelschmerzen, Husten, Schnupfen oder Durchfall. Wer davon ausgeht, sich angesteckt zu haben, sollte sich – telefonisch! – an seinen Hausarzt oder den kassenärztlichen Notdienst unter der Telefonnummer 116 117 wenden. Wer Kontakt zu einer positiv auf das Coronavirus getesteten Person hatte, muss laut Gesundheitsamt Würzburg auf jeden Fall vorsorglich 14 Tage in häusliche Quarantäne. Dies gelte auch bei einem negativen Testergebnis. Das Infotelefon des Gesundheitsamtes Schweinfurt ist unter Telefon (09721) 55745 zu erreichen.
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