Neue Pflegeausbildung auch in der Geomed-Kreisklinik
von GEOMED Klinik
Vier junge Menschen zeigen Freude und Verantwortung am Pflegeberuf
Die Einführung der generalistischen Pflegeausbildung und die Kooperationsbereitschaft des Zweckverbandes Berufsfachschule für Krankenpflege und Kinderkrankenpflege Haßfurt/Schweinfurt hat die Geomed-Kreisklinik gerne aufgegriffen und kann somit nun auch für eigenen Berufsnachwuchs in der Pflege sorgen.
Vier junge Menschen aus der Region begannen am 1. September 2020 ihre dreijährige Ausbildung zum/r Pflegefachmann/frau. Nachdem sie die ersten Wochen in der Berufsfachschule in Schweinfurt mit theoretischem Unterricht verbrachten, konnten sie nun auch erstmalig in der Kreisklinik ihre praktische Ausbildung beginnen und somit begrüßt werden.
Landrat Florian Töpper dankte den jungen Menschen sehr für Ihre Bereitschaft und ihr Interesse, sich der auch gesellschaftlich wichtigen Aufgabe „Pflege am Menschen“ zu widmen. Insbesondere die letzten Wochen und Monate hätten aufgezeigt, wie wichtig die pflegerische Versorgung insbesondere in den Krankenhäusern und Alten- und Pflegeeinrichtungen sei. Adäquat in der Anzahl, entsprechend kompetent ausgebildet, tariflich anerkennend vergütet und auch sachgerecht über die Krankenhausfinanzierung abgebildet, seien für ihn wichtige Eckpunkte und Voraussetzungen. „Ich freue mich, dass unsere Kreisklinik hierbei nun mehr auch über die eigene Ausbildung den Pflegeberuf wohnortnah stärkt“, so Landrat Töpper. Gleichzeitig sei dies ein wichtiges Signal für den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt im Landkreis Schweinfurt.
Die neue Pflegeausbildung ab 2020
Seit Januar 2020 löst die Ausbildung zum/r Pflegefachmann/-frau die bisherigen Ausbildungen zur/zum Altenpfleger/in, Gesundheits- und Krankenpfleger/in und Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in ab, wie Judith Stöcklein, Pflegedienstleiterin an der Geomed-Kreisklinik, mitteilt. Es entstehe damit ein neuer Pflegeberuf, der eine qualitativ hochwertige Ausbildung anbietet und den aktuellen und zukünftigen Entwicklungen in Gesellschaft und Gesundheitswesen Rechnung trägt. Erstmals werden beruflich Pflegenden vorbehaltene Tätigkeiten zugesprochen. Das bedeutet, dass bestimmte pflegerische Tätigkeiten nur noch von dreijährig examinierten Pflegefachkräften durchgeführt werden dürfen und diese im Rahmen der vorbehaltenen Tätigkeiten über einen umfangreichen Entscheidungsspielraum verfügen sowie Kompetenzen zugesprochen werden. Hierdurch sei pflegerisches Handeln nicht nur attraktiver, sondern auch professioneller. Pflegefachmänner und -frauen agieren somit auf Augenhöhe mit den anderen Berufen im Gesundheitswesen.
Federführend verantwortlich für die praktische Pflegeausbildung in der Kreisklinik ist Martina Brand. Sie leitet das Team der Praxisanleiter/innen vor Ort, koordiniert die Zusammenarbeit mit der Berufsfachschule Schweinfurt, in der der theoretische Teil der Ausbildung wesentlich stattfindet. Sie selbst ist seit vielen Jahren als examinierte Gesundheitspflegerin und zwischenzeitlich als stellvertretende Stationsleitung (Chirurgie) in der Kreisklinik tätig. Gemeinsam mit Judith Stöcklein freut sie sich, dass die Ausbildung und der zukunftsträchtige Pflegeberuf durch die neue Ausbildungsordnung attraktiver gestaltet sei. Dies werde u.a. ermöglicht durch eine bessere Anleitung und Begleitung der Auszubildenden in der Praxis und der Berufsfachschule, den mit der Ausbildung verbundenen hohen Qualitätsanforderungen und einer EU-weiten Anerkennung des Berufsabschlusses mit zahlreichen Einsatz- und Aufstiegsmöglichkeiten in allen Bereichen der Pflege.
Auch im kommenden Jahr beabsichtigt die Geomed-Kreisklinik ab 1. September weitere Ausbildungsplätze für den Pflegeberuf zur Verfügung zu stellen.
Allgemeine Erläuterungen:
Was bedeutet "generalistische Pflegeausbildung"?
Durch die generalisierte Ausbildung werden die bisherigen Pflegeberufe zu einem neuen, gemeinsamen Berufsbild Pflege zusammengeführt. Sie befähigt die Auszubildenden zur Pflege von Menschen aller Altersstufen in allen Versorgungsbereichen. Damit stehen den Absolventen viele Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten offen. Ihnen eröffnet sich der Zugang in alle Tätigkeitsfelder der Pflege: von der Akutpflege über den ambulanten Bereich bis zur Langzeitpflege. So wird den Pflegefachfrauen und -männern ermöglicht, ihre Berufstätigkeit noch besser an ihre eigene persönliche Entwicklung und Lebenssituation anzupassen.
Ausbildungsbeginn (Berufsfachschule Haßfurt/Schweinfurt)
- 01.09.2020
- ab 2021: 2 x im Kalenderjahr, jeweils zum 01. April und zum 01. September
Ausbildungsverlauf
Die Ausbildung dauert drei Jahre und umfasst 2.100 Stunden theoretische und fachpraktische Unterrichtsblöcke in der Berufsfachschule sowie 2.500 Stunden praktische Ausbildung in
- der allgemeinen Akutpflege in stationären Einrichtungen und
- der allgemeinen Langzeitpflege in stationären Einrichtungen und
- der allgemeinen ambulanten Akut- und Langzeitpflege
- sowie in weiteren Einsatzgebieten, wie der pädiatrischen und psychiatrischen Versorgung.
Der ständige Kontakt zwischen den praktischen Ausbildungsstätten (wie u.a. der Geomed-Kreisklinik Gerolzhofen) und der Berufsfachschule mit ihren beiden Standorten in Haßfurt und Schweinfurt garantiert eine bestmögliche praktische Ausbildung.
Die Probezeit beträgt sechs Monate.
Ausbildungsvergütung: Nach Tarifvertrag TVöD – Allgemeiner Teil Pflege
- 1. Jahr: 1140,69 €
- 2. Jahr: 1207,07 €
- 3. Jahr: 1303,38 €
- Prämie bei erfolgreichem Abschluss der Ausbildung
Zusätzliche Leistungen u.a.:
- jährlich 30 bzw. 31 Urlaubstage
- vermögenswirksame Leistungen
- Zulagen für Schicht- und Wochenendarbeit
- kostenlose Berufskleidung
- vergünstigte Teilnahme an der Gemeinschaftsverpflegung
Den Abschluss der Ausbildung bildet das staatliche Examen mit:
- schriftlicher, praktischer und mündlicher Prüfung
Bild (Dworzsak-Geomed) v.l.n.r.: Florian Töpper (Landrat), Magdalena Emini (Gerolzhofen, Auszubildende), Andreas Mößlein (Vorsitzender Betriebsrat), Cosima Göb (Bergrheinfeld, Auszubildende), Melanie Gollhardt (Praxisanleiterin), Elena Schimmel (Frankenwinheim, Auszubildende), Martina Brand (Ltd. Praxisanleiterin), Harun Nasari (Obereuerheim, Auszubildender), Judith Stöcklein (Pflegedienstleiterin)